Kinder vor Weihnachten zum Einschlafen bringen

Weihnachten ist für Kinder sehr aufregend. Der Abend vor dem Fest ist der spannendste, sie können oft nicht einschlafen. Nun kommt gleich der Weihnachtsmann, sie können es nicht mehr erwarten. Wenn die Eltern ihnen erzählt haben, dass Knecht Ruprecht durch den Schornstein hereinkommt (und das Haus einen solchen hat), lauschen sie gespannt, ob sie davon etwas mitbekommen. Wie also bekommen wir die lieben Kleinen an diesem Abend zur Ruhe? Wir haben ein paar Tipps für Dich. 

#1: Bewegung am Vortag

Geht hinaus und lasst die Kleinen an der frischen Luft so lange spielen, wie sie es mögen. Sie sollen sich dabei viel bewegen und sich richtig auspowern. Die Zeit dafür scheint uns in der Vorweihnachtszeit immer zu fehlen, doch Bewegung ist die beste Versicherung dafür, dass das Kind am Ende schläft. Außerdem ist es abgelenkt und denkt nicht so sehr an das morgige große Ereignis. Baut Schneemänner, ladet Freunde dazu ein und veranstaltet zünftige Schneeballschlachten. Dein Kind soll rennen oder mindestens mit Dir ein etwas weiteres Stück laufen. In vielen Städten gibt es seit einiger Zeit Eislaufbahnen. Das ist etwas für die Kinder, selbst wenn sie es noch nie probiert haben. Die Schlittschuhe werden vor Ort verliehen (für junge und ältere Eiskunstläufer). Was auch immer Du tust: Das Kind braucht an diesem Tag ausreichende Bewegung. Abends ist es dann wirklich müde. Es wird die Eindrücke des Tages verarbeiten und nicht laufend an die Weihnachtsgeschenke denken. 

#2: Atmosphäre schaffen

Schaffe für das Kind eine kuschelige Atmosphäre daheim. Das Kind soll sich absolut wohlfühlen, während Du Dich ihm widmest. Dabei redest Du gar nicht über das bevorstehende Weihnachtsfest, sondern sorgst nur dafür, dass Dein Kind innerlich zur Ruhe kommt. Ihr esst gemeinsam, dann darf Dein Kind baden. Es soll sich sauber und geborgen fühlen, nachdem Ihr den ganzen Tag draußen wart. Dort hat es gleichzeitig gefroren und geschwitzt – für beides ist die warme Wanne gut. Das warme Wasser wird sein Gemüt beruhigen. Du kannst es danach auf die Couch setzen und ihm eine warme Milch und etwas zum Knabbern geben. Cashew-Kerne sind ideal. Diese sorgen gemeinsam mit der Milch für einen kleinen Tryptophan-Schub. Dieser Botenstoff wirkt gleichzeitig stimmungsaufhellend und beruhigend. 

#3: Bettritual und Kinderschlafzimmer präparieren

Bringe Dein Kind etwas früher als gewohnt zu Bett. Sorge auch hier für eine warme und sehr kuschelige Umgebung beispielsweise mit einer Wärmflasche. Lüfte vorher sehr gut das Kinderzimmer, dann stelle die Temperatur im Raum nicht zu hoch ein. Nur frieren darf das Kind nicht (ideal für das Kind: 20 °C). Nun kommt die Gute-Nacht-Geschichte, der Klassiker, damit Kinder einschlafen. Sicherlich wirst Du etwas vorlesen, dass mit Weihnachten zu tun hat, doch suche lieber eine allgemein gehaltene Geschichte aus, sonst kann das Kind garantiert nicht schlafen – es denkt dann wieder nur noch an den Weihnachtsmann. Die Geschichte darf das Kind natürlich nicht aufwühlen, sie sollte also nicht zu dramatisch ausfallen. Äußere Einflüsse dürfen beim Schlafen nicht stören. Achte also auf geschlossene Türen und Fenster sowie ausgeschaltetes Licht, es sei denn, Dein Kind benötigt eine kleine Lichtquelle zum Einschlafen. Es muss prinzipiell ruhig und angemessen dunkel sein. Auch der laute Fernseher im anderen Zimmer darf das Kind nicht stören. Es sollte außerdem vor dem Schlafengehen nicht mehr zu viel trinken, sonst muss es nachts noch einmal zur Toilette – und schaut dann nach, ob der Weihnachtsmann schon da war. Wenn es jedoch vor lauter Unruhe noch einmal aufsteht, beruhigst Du es und bringst es wieder ins Bett. 

#4: Hoffnungen dämpfen

Mit keinem Fest verbinden die Menschen – auch die jüngsten – so viele Träume und Hoffnungen wie mit Weihnachten. Auch manch ein Erwachsener liegt in der letzten Nacht vor dem Heiligen Abend unruhig im Bett und kann nicht schlafen, allerdings eher, weil er überlegt, ob er alle Geschenke verpackt hat und wo sie wohl versteckt sind. Das liegt an der hohen Bedeutung des Weihnachtsfestes in unserem Kulturkreis, den vielen damit verbundenen Ritualen, den Geschichten und Liedern, den Lichtern und dem festlichen Schmuck. Der Weihnachtsbaum ist übrigens – genauso wie das Sonnenwendfest – viel älter als unser christliches Weihnachtsfest. Schon vor über 10.000 Jahren verehrten die Menschen in Europa um diese Jahreszeit Baumgötter und holten sie sich als Symbol ins Haus. Unsere Kleinen spüren das, auch wenn ihnen die vollumfängliche Bedeutung nicht bewusst sein kann. Atheisten spüren die Bedeutung ebenfalls und feiern dieses Fest genauso wie Christen, allerdings eher mit Pomp und einem großen Aufmarsch an Geschenken. Wie auch immer wir damit umgehen: Das kindliche Gemüt wird davon zutiefst berührt, und zwar schon in den allerersten Lebensjahren. Daher hofft es auch auf sehr große Ereignisse, die in seiner Fantasie mit sehr großen Geschenken verknüpft sein könnten. Diese Hoffnung kannst Du ein wenig dämpfen. Kluge Eltern sprechen über die Weihnachtsgeschichte, in vielen Kirchen wird sie kindgerecht nachgestellt. Der letzte Abend vor dem Fest ist ein guter Zeitpunkt, um Deinem Kind die eigentliche Bedeutung des Weihnachtsfestes nahezubringen und vielleicht auch in einem Halbsatz zu erwähnen, dass nicht jedes Kind auf der Welt (und in der Nachbarschaft) mit großen Geschenken rechnen kann. Es darf ein wenig nachdenklich werden. Dein Kind empfindet auch das als besinnlich und schläft vielleicht mit dem beruhigenden Gedanken ein, dass es mit seiner Familie Glück gehabt hat.

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