Die Schlafforschung

mySheepi® fragt: Was untersucht die Schlafforschung?

Die Schlafforschung, Somnologie genannt, beschäftigt sich mit den physiologischen, psychischen, aber auch den emotionalen und sozialen Aspekten des Schlafs. Schlafen, das ist ein komplexer Vorgang, der unseren Körper richtig auf Trab hält.

Einen Meilenstein in der Schlafforschung setzten 1953 amerikanische Wissenschaftler. In Chicago beobachteten Eugene Aserinsky und Nathaniel Kleitmann bei ihren Probanden plötzlich auftretende rasche Augenbewegungen. Diese sogenannten "Rapid Eye Movements" (REM) schlugen sich auch als elektrische Impulse im EEG nieder. Der REM-Schlaf war entdeckt.

1962 entdeckte der französische Neurobiologe Michel Jouvet die Region im Gehirn, welche die Schlafphasen steuert und die Träume anstößt und bewies einmal mehr, die ernsthafte Wissenschaft der Schlafforschung. Ende der 1960er-Jahre wurde das erste Schlaflabor von William C. Dement an der Stanford Universität errichtet, 1976 das erste in Deutschland, im nordhessischen Schwalmstadt-Treysa.

mySheepi® fragt: Welche Schlafphasen werden beschrieben?

Die Forschung unterscheidet Einschlafphase, Leichtschlafphase, Tiefschlaf und REM-Schlaf. Jede Phase ist durch typische Gehirnwellenmuster erkennbar.

Bei der Einschlafphase handelt es sich um die ersten Minuten während des Einschlafens und danach. Unser Organismus sinkt in die Entspannung. Anzeichen sind der sich verlangsamende Pulsschlag und die tiefer werdende Atmung. In der Einschlafphase ist der Schlaf allerdings noch sehr oberflächlich. 

In der Leichtschlafphase, sie macht etwa die Hälfte unseres Schlafes aus, ist die Hirnaktivität auf niedrige Frequenzen beschränkt. Das Bewusstsein ist abgeschaltet, wir schlafen mit entspannten Muskeln und nahezu ohne Augenbewegungen.

Besonders gut erholen wir uns in der Tiefschlafphase, in ihr sind wir sehr schwer zu wecken, es ist die Phase der tiefsten körperlichen Entspannung. Untersuchungen belegen diese Tiefschlafphase als die wertvollste für unsere körperliche und geistige Erholung.

Bleibt vom Einschlafen bis in den Tiefschlaf unser Schlaf im Wesentlichen gleichförmig, ändert sich das schlagartig mit dem Einsetzen der REM-Schlafphase. Sie verdankt ihren Namen den für diesen Schlafabschnitt charakteristischen schnellen Augenbewegungen (rapid eye movement). Schlafforscher gehen davon aus, dass in der REM-Phase vor allem emotionale Sinneseindrücke verarbeitet werden.

Der Ablauf der Schlafphasen wiederholt sich bei gesunden Menschen mit gutem Schlaf mehrfach pro Nacht. Ein vollständiger Schlaf-Zyklus dauert etwa anderthalb Stunden. Davon entfallen ca. 50 Minuten auf die Einschlaf- beziehungsweise Leichtschlafphase und ca. 40 Minuten auf Tiefschlaf und REM-Phase. Am Anfang der Nacht dominiert der Tiefschlaf, gegen Ende der Schlafenszeit verweilen wir vermehrt in den REM-Phasen, der Körper bereitet sich aufs Aufwachen vor.

mySheepi® fragt: Kann man im Schlaf lernen?

Prof. Dr. Jan Born, Neuropsychologe und Schlafforscher an der Uni Tübingen untersucht, wie im Schlaf Gedächtnis gebildet wird. Er erforscht, wie im Tiefschlaf das Gehirn Gelerntes nicht nur abspeichert, sondern auch zu neuem Wissen kombiniert und ist der Überzeugung, dass tiefer und entspannter Schlaf in der aktiven Gedächtnisbildung auch Erkenntnis fördern kann, "bewusste Erkenntnis". Born hält guten Schlaf für wichtiger, als reines Pauken. Damit untermauert der Wissenschaftler, was der Volksmund schon lange glaubt: dass sich so manches Problem im Schlafe lösen lässt.

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