Wie lange sollten wir schlafen, um erholt aufzuwachen? Die optimale Schlafdauer ist ein oft diskutiertes Problem, um dessen Lösung sich Mythen ranken. So hält sich hartnäckig die Auffassung, dass unser Schlaf mindestens acht Stunden dauern sollte. Die meisten Erwachsenen schlafen aber nur sechs bis sieben Stunden pro Nacht. Sind wir deswegen alle übermüdet?
Studien zur Schlafdauer
Es gibt viele Studien zum Thema, die relativ einhellig zum Ergebnis kommen, dass sieben Stunden Nachtschlaf für die Erholung von Erwachsenen vollends genügen. Das deckt sich mit der oben zitierten Beobachtung: Tatsächlich wachen die meisten Menschen nach sechs bis sieben Stunden von allein auf. Allerdings ist eine Verkürzung dieser Zeit prekär. Schon 20 Minuten zu zeitiges Aufwachen – beispielsweise durch den Wecker – senkt signifikant die Leistungsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen. Entsprechende Schlafstörungen mit so einer Verkürzung, die auf schlechtem Einschlafen (aber nötigem pünktlichen Aufwecken) basieren, äußern sich in verstärkter Tagesmüdigkeit, schlechter Laune und Unkonzentriertheit. Doch auch ein zu langer Schlaf ist ungesund. Er gilt als Risikofaktor für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.Die magische Zahl für unsere Erholung
Die kalifornische Universität in San Diego hat die wahrscheinlich größte Studie zur Thematik durchgeführt. Sie beobachtete sechs Jahre lang das Schlafverhalten von rund einer Million Menschen und fand die magische Zahl heraus, die für das Schlafoptimum steht: Diejenigen Probanden, die mit rund sieben Stunden Nachtschlaf auskamen, wiesen unter allen Teilnehmern die geringste Sterberate auf. Der beteiligte Forscher Dr. Kripke rät daher allen Erwachsenen, das Schlafoptimum von sieben bis maximal acht Stunden dringend anzustreben. Ab sieben Stunden verbessern sich die kognitiven Fähigkeiten. Wir lernen und orientieren besser, treffen bessere Entscheidungen und nehmen Dinge aufmerksamer wahr. Auch unsere Kreativität steigt dadurch. Bei weniger als sieben und mehr als acht Stunden Nachtschlaf verschlechtern sich diese Fähigkeiten wieder. Zudem leidet dann die Gesundheit. Das Diabetesrisiko steigt, wir werden durch Schlafmangel oder -überschuss eher übergewichtig und sind auch anfälliger gegen Infekte.Einfluss des Alters auf das Schlafoptimum
Die Zahl 7 gilt für erwachsene, berufstätige Menschen. Kinder und ältere Menschen haben altersabhängig ein anderes Schlafoptimum. Ab dem 65. Lebensjahr genügen vielfach fünf bis sechs Stunden, bei Schulkindern bis zum 13. Lebensjahr sind es neun bis elf Stunden Schlaf. In diesem Alter ist die Erholung durch die Nachtruhe besonders wichtig. Schülergehirne speichern währenddessen das Gelernte ab. Teenager sollten sich zwischen acht und zehn Stunden Schlaf gönnen. Ihr Körper ist schwer mit der Umstellung des Hormonhaushalts beschäftigt. Hier siehst Du die nötigen Schlafstunden im Überblick:- Alter 6 – 13 Jahre: 9 – 11 Stunden
- Alter 14 – 17 Jahre: 8 – 10 Stunden
- Alter 18 – 64 Jahre: 7 Stunden
- Alter ab 65 Jahre: 5 – 6 Stunden